Audiovisuelle Geschichtsfragmente

PhonautografWir haben das Bedürfnis zu kommunizieren. Wenn zwei Personen in einem Raum stehen ist es ihnen meist unangenehm wenn keiner spricht. Kinder teilen ihren Eltern von ihrem Tag mit. Erwachsene auch. Haben wir nicht die Möglichkeit direkt mit Menschen unsere Erlebnisse zu teilen, schicken wir ihnen Nachrichten oder halten Dinge für uns selbst in einem Notizbuch fest. Manche nenne es Tagebuch, doch das würde den Geschäftsmenschen nicht gefallen. Jugendliche sprühen ihre Botschaften an Wände, Prominente schreien sie über das Fernsehen hinaus. Menschen schreiben Bücher, Briefe, Kurznachrichten, telefonieren, sprechen, schreien, malen, basteln. Wir drücken uns aus. Heute haben wir Weblogs. Wie wenden uns an die ganze Welt. Jeder soll uns lesen, hören, sehen. Jeden Gedankenschnipsel kommt zu Twitter. Unsere Videos zu YouTube, Bilder zu flickR. Unser Leben wird von uns selbst dokumentiert. Informationsüberfluss, Reizüberflutung.

Das Bedürfnis sich auszudrücken ist nicht neu. Die Möglichkeiten dazu haben sich in den letzten Jahren enorm entwickelt.

Aufnehmen kann man schon lange. 1875 konnte man mit dem Phonautograf ((http://de.wikipedia.org/wiki/Phonautograph)) von Edouard-Leon Scott de Martinville Stimmen aufzeichnen und abspielen. 1956 gibt es einen einsatzfähigen Vide Tape Recorder ((http://de.wikipedia.org/wiki/Videotechnik#Geschichte)) der Firma Ampex. Die Geschichte der Fotografie geht bis in das 13. Jahrhundert ((http://de.wikipedia.org/wiki/Fotografie#13._Jahrhundert)) zurück. Die Geschichte der Schrift beginnt einige tausend Jahre ((http://de.wikipedia.org/wiki/Keilschrift)) früher. Noch älter ist die Höhlenmalerei, über 29000 Jahre ((http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6hlenmalerei#Altersbestimmung)).

Doch erst mit dem Internet hat jeder die Möglichkeit bekommen sich an ein disperses Publikum zu wenden. Noch hat nicht jeder Zugang dazu, es wird von vielen nur zu einem winzigen Teil verwendet. Erneut fällt die Unterscheidung zwischen Text zum Informieren und Bild und Ton zur Unterhaltung auf.

Das nächste Mal werde ich aus meiner Sicht erläutern, welche Entwicklungen benötigt werden, damit wir Ton und Video in unsere Informationslandschaft integrieren können.

Bild: Phonautograph of Leon Scott, The Century Dictionary 1911, Vol. VI, Page 4450, Pholadidae to Phonikon. 1911


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