Luxus

JacuzziSo schön konnte das Leben sein.
Für einige Minuten vergaß Mort, weshalb er eigentlich hier war.
Er tauchte aus dem sprudelnden Wasser auf und bemerkte, dass es an der Tür klopfte.

„Brauchst du noch lange?", vernahm er Evelyns Stimme.
Er stieg seufzend aus der Wanne und trocknete sich mit dem flauschigsten Handtuch, das er je gefühlt hatte. Mit dem dazupassenden Bademantel bekleidet öffnete er schließlich die Badezimmertür.

„Na endlich.", sagte Evelyn, „Du weißt doch, dass wir nicht viel Zeit haben. Sobald meine Eltern merken, dass ich meine Kreditkarte in diesem Hotel verwendet habe, werden sie uns die Polizei auf den Hals schicken."
„Tut mir leid.", antwortete Mort. Obwohl er es ernst meinte, und der Gedanke daran, wieder eingesperrt zu werden ihm nicht im geringsten behagte, konnte er nicht aufhören, zufrieden zu grinsen. Er warf sich aufs Bett und blickte unentschlossen zwischen dem hohen Fenster, hinter dem die Dächer Prags ein malerisches Meer bildeten, und dem hochauflösenden Flachbildschirm auf der anderen Wand hin und her. Evelyn beobachtete seine kindliche Aufregung mit ihrem typischen Lächeln, scheinbar in Genugtuung, zur Verbesserung von Morts Stimmung beigetragen zu haben. Dieser fühlte ihren Blick auf sich rasten und bekam das Gefühl, etwas sagen zu müssen.

„Wieso tust du das?", fragte er.
„Was meinst du?", fragte sie zurück.
„Du weißt genau was ich meine. Ohne dich wäre ich in dieser Stadt aufgeschmissen.", stellte er wahrheitsgemäß fest.
„Ach das.", antwortete sie, ohne zu versuchen, seiner Feststellung zu widersprechen, „Ich schätze, du bist genau was ich gesucht habe."
Morts Gesicht wurde heiß. „Wie meinst du das?"
„Mein Abenteuer. Das bist du.", lachte Evelyn.
Gleich wurde sie wieder ernst (ihr Lachen verklang und nur das freundliche Lächeln blieb).
„Zieh dich an,", drängte sie, „Wir müssen von hier verschwinden."
„Was hast du vor?", fragte Mort, während er sein Drecksgewand vom Boden aufsammelte.

Shopping.", erwiderte Eve strahlend.

Bild: Pat+


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