GC06 V – Die Siedler II: Die nächste Generation

Back to the roots.

Die Siedler II war neben Age of Empires II das erste Spiel, das mir die eine oder andere Nacht gestohlen hat. Es wurde aufgebaut bis der Computer es nicht mehr schaffte, ins stocken kam, die Framerate auf ein Bild pro zehn Sekunden sank. Dann war der Zeitpunkt zum schlafen gehen da oder doch gleich frühstücken?

Nun sind sie zurück. Sie wuseln wieder herum. Sind putziger denn je. Und zum spielen lass ich sie immer noch am liebsten bei dreifacher Geschwindigkeit herumlaufen.

Gut zwei Stunden meiner wertvollen GC-Zeit sind vergangen, wie ich mein kleines Imperium schuf.
Begonnen mit einem mickrigen Hauptgebäude stand schon bald die erste Festung, nicht für militärische Zwecke, sondern zur friedlichen Gebietserweiterung.

Innerhalb kürzester Zeit war ich in der Spielwelt versunken, die Steuerung ist einfach und weiß auch ohne Anleitung schnell was man machen muss.

Am besten gefiel mir, dass ich mich nicht um Kleinigkeiten kümmern musste. Gut war auch, dass ich mich nur um die Gebäude und nicht um irgendwelche Heere wie etwa bei AOE:II kümmern musste, wo ich immer parallel meine Heere befehligen muss und gleichzeitig auch noch die Heimatstadt weiter ausbauen hätte sollen, die jedoch meist, sobald genug Truppen da waren verwahrloste.

Bei DSII:DNG (ich mag selbst erfundene Abkürzungen) kann ich mich voll und ganz auf den Siedlungsausbau konzentrieren. Durch die Prozentangaben über den Gebäuden, welche die Produktivität angeben, hab ich immer den Überblick und sehe schnell was gut, was nicht so gut funktioniert und kann schnell darauf reagieren. Holzfällerhütten werden meist einfach abgerissen, wenn keine Bäume mehr in der Nähe sind, da sie mir meist nur zur Landschaftsgestaltung dienen. Bei DSII:DNG ist es fein, dass man dann auch wieder einen Teil der Rohstoffe zurückbekommt. So kann man bei Rohstoffknappheit auch einmal ein paar Gebäude opfern.

Bei DSII:DNG muss ich nur bestimmen was wo stehen soll und fertig. Die Bauarbeiter kommen von alleine und müssen nicht zuerst irgendwo ausgebildet werden oder sonst was. Baumaterialien werden, wenn vorhanden, gebracht. Produkte werden dorthin geschafft, wo sie gebracht werden, ohne dass ich jemanden anweisen muss, dass er jenes von da holt und dort hinbringt, wo er danach untätig stehen bleibt. Bei DSII:DNG funktioniert das einfach selbständig und erspart dadurch unnötige Klicks und Zeit, in der man amüsantere Dinge machen kann.

Natürlich ist es nicht ganz so simpel, wie es jetzt vielleicht klingt. Es gibt genug Sachen, auf die man achten muss.

Werden genug Rohstoffe produziert? Sind die Transportwege so optimal? Wo könnte ich sie verbessern? Wo ist noch ungenützter Platz? Welches Gebäude ist schlecht ausgelastet? Warum? Wo ist der Feind? Sind meine Außengrenzen ausreichend gesichert? Wo haben die Bauernhöfe genug Platz und sind trotzdem in der nähe der Mühlen, die wiederum neben den Bäckereien steht? Welche Gebäude sind unnütz und können durch andere ersetzt werden? Wo muss wieder ein Lagerhaus gebaut werden? Wo kann ich neues Gebiet dazubekommen? und so weiter.

Wie ihr seht gibt es genug Fragen, die noch übrig bleiben, aber man muss meist neue Überlegungen anstellen und kann nicht einfach immer wieder das gleiche machen, wie bei manchen anderen Spielen, wo man nur die nötigsten Gebäude baut und dann mein einem Heer loszieht, den Feind besiegt und fertig.

Dann gibt es noch die Spiele, die ab einer gewissen Stadtgröße nur noch anstrengend sind, weil die ganze Zeit ein Feuer ausbricht, Felder abgeerntet sind, Fischer keine Fische mehr finden und ähnliche Dinge, die den Spielfluss bremsen.

Wohingegen bei DSII:DNG die Bevölkerung viel selbständiger agiert und man so mehr Zeit für interessantere, neue Dinge hat.

Das Spiel ist eigentlich einfach, aber es macht trotzdem viel Spaß und verschlingt Unmengen an Zeit. Wenn man dann einmal genug vom expandieren hat, kann man die Geschwindigkeit wieder auf normal stellen, ganz ranzoomen und das geschäftige Treiben genießen.


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